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«Wenn sich eine Tür öffnet, zögere nicht, hindurchzugehen» – drei Wirtschaftsfrauen und ihre Karrieren

Oltner Tagblatt, Schweiz am Wochenende 14.9.2018

Im Gespräch (v.l): Anita Stebler, Barbara Schär, Anita Panzer und Regierungsrätin Brigit Wyss unterhielten sich auch über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

© zvg

«Es gibt immer Abermillionen von Gründen, weshalb wir den Schritt in die Selbstständigkeit oder einen beruflichen Neustart nicht wagen sollen – seien es die Kinder, der Mann, der mehr Aufmerksamkeit fordert, das Alter, der Hund», sagte Sarah Koch, Leiterin der Wirtschaftsförderung Kanton Solothurn in ihrer Begrüssung.

Die Ausgabe 2018 von «Parfum und Performance» soll nun aber aufzeigen, dass es sich ein solcher Entscheid durchaus lohnen kann. Das Motto des Abends lautete entsprechend: «Wenn sich unverhofft eine Tür öffnet, zögere nicht, hindurchzugehen.»

 

Unkonventionelle Karrierewege

Auf der Bühne in der Produktionshalle der Firma s: stebler unterhielt sich Moderatorin Anita Panzer mit drei Frauen, deren Karriereweg eher unkonventionell verlaufen ist.
Gastgeberin Anita Stebler hat sich zur Primarlehrerin ausbilden lassen, ehe sie in den Familienbetrieb ihres Mannes eingestiegen ist. Heute ist sie als Co-Geschäftsführerin für den Bereich Prozesse/IT zuständig.

Barbara Schär hat beruflich verschiedene Stationen absolviert. Mitunter war sie hauswirtschaftliche Betriebsleiterin, PR- und Kommunikationsmanagerin im Hotel Jungfrau sowie CEO und Verwaltungsratspräsidentin der cosma dialog in Bern, ein Unternehmen mit 60 Arbeitsplätzen im Bereich Dienstleistungsmarketing. Heute ist sie Inhaberin und Geschäftsführerin der Rudolf Hirt AG in Balsthal, ein Bewässerungs- und Beleuchtungsunternehmen.

Brigit Wyss hat sich in ihren beruflichen Anfängen als Bau- und Möbelschreinerin in einer Männerdomäne bewiesen. Später absolvierte sie die Ausbildung zur Psychiatrieschwester und hängte anschliessend ein Jus-Studium an. Heute ist sie die erste grüne Regierungsrätin im Kanton Solothurn und führt das Volkswirtschaftsdepartement.

 

Familie und Karriere sind möglich

Im anregenden Podiumsgespräch waren sich die drei Frauen sofort einig: Familie und berufliche Karriere müssen sich gegenseitig nicht ausschliessen. Sie zeigten sich überzeugt davon, dass sich die Frauen untereinander noch besser dabei unterstützen könnten, Kaderstelle und Betreuungsaufgaben unter einen Hut zu bringen. Die drei Frauen gewährten spannende und ehrliche Einblicke in ihren Berufsalltag und ihre Erfahrungen in vermeintlich typischen Männerwelten. Für Gesprächsstoff beim anschliessenden Rundgang durch die s: stebler war gesorgt. (ag)